MacBook Air 13" - Meine Erfahrungen

Nach dreijährigem Einsatz wurde mein altes 17" MacBook Pro durch ein MacBook Air 13" abgelöst.

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Die Entscheidung

Vor etwa drei Jahren wagte ich den Umstieg von der Windows in die Apple Welt und kaufte mir ein High-End 17 Zoll MacBook Pro. Dieses leistete mir jetzt drei Jahre lang seinen treuen Dienst, ohne zu mucken und murren. Da ich ziemlich viel unterwegs bin, wollte ich einen mobilen Desktop Ersatz, welchen ich damit auch bekam. Nur leider habe ich das Gewicht des 17” Monsters etwas unterschätzt, was das Reisen mir dem Rechner nicht sehr angenehm machte. Schon damals dachte ich mir, dass mein nächster Laptop nicht größer als 15” sein sollte. Zum Arbeiten war das 17” Display aber traumhaft.

Leider bemerkte ich in letzter Zeit immer öfter, dass das MacBook Pro bei modernen Programmen an seine Leistungsgrenzen stieß. Ein gutes Beispiel dafür ist Xcode 4: Das Programm war am MacBook nur schwer auszuhalten. Ewige Ladezeiten und Beachball-Sessions lagen an der Tagesordnung. Selbst nach einem Update auf eine SSD war mir der Mac immer noch nicht schnell genug für meine Ansprüche. Deshalb entschloss ich mich Ausschau nach einem neuen Gerät zu halten.

Meine Anforderungen an ein neues Gerät waren eigentlich recht bescheiden: Ich wollte “nur” einen schnelleren und leichteren mobilen Wegbegleiter haben. In die engere Auswahl fasste ich das 13” und 15” MacBook Pro und eben das 13” MacBook Air.

Das 13” MacBook Pro war wegen des modernen i5 Prozessors sehr verlockend. Nur leider war mir die Auflösung von 1280x800 Pixel auf ein 13” Display viel zu gering, außerdem würde mich das Upgrade auf eine SSD viel zu viel kosten. Das 15” MacBook Pro war mir leider - vor allem mit SSD Upgrade - etwas zu teuer, für den damaligen Zeitpunkt.

Meine Wahl fiel deshalb auf das 13” MacBook Air: Es wiegt gerade mal 1,3kg, hat einen i5/i7 Dual Core Prozessor, 4GB RAM, besitzt die gleich hohe Auflösung wie das 15” MacBook Pro auf 13” (1440x900 Pixel), kein optisches Laufwerk (brauche ich nicht) und wird ausschließlich mit einer SSD ausgeliefert. Klingt perfekt!

Natürlich habe ich mir Gedanken über die Prozessorleistung gemacht: Ist die CPU des MacBook Airs wirklich “viel” schneller als die meines alten MacBook Pros oder werde ich den Unterschied kaum merken? Ich riskierte es einfach uns bestellte direkt nach dem Erscheinen der neuen MacBook Airs noch am selben Tag die High-End Variante des 13” Geräts: 1.8GHz Intel Core i7, 4GB DDR3 RAM und eine 256GB SSD.

Falls es meinen Ansprüchen nicht gerecht werden sollte, habe ich noch immer das Recht es innerhalb von 2 Wochen Grundlos zurückzugeben.

Ein paar Tage nach meiner Bestellung fand ich heraus, das Apple scheinbar teilweise noch alten Toshiba SSD Speicher in manche neuen Geräte verbaut, anstatt der schnelleren Samsung Module: Zum Artikel

Welchen Speicher man bekommt dürfte reines Glück sein.

Auch tauchten innerhalb weniger Stunden nach meine Bestellung erste Benchmarks der neuen MacBook Airs auf und diese zeigten, dass die neuen Prozessoren doppelt so schnell wie die der vorigen Generation waren und von der Leistung her an die des Vorjahres High-End MacBook Pros heran kommen. Ausgezeichnet!

Der erste Eindruck

Als mein MacBook Air nach 14 Tagen bei mir ankam, war ich schon ziemlich aufgeregt, es endlich in den Händen halten zu können. Ich war total begeistert von der Geschwindigkeit des Geräts: Es Bootet in weniger als 15 Sekunden und ist dann sofort einsatzbereit. Auch Programme starten “sofort”, SSD sei dank! Das Gerät sieht außerdem sehr schön und edel aus und es wiegt gerade mal 1,3kg.

Die Auflösung des scharfen und hellen Displays (Apple Qualität eben) ist zum Arbeiten für unterwegs komplett ausreichend. Zuhause verbinde ich sowieso meinen 22” Full HD Monitor mit einem nicht mitgelieferten MiniDisplayPort auf DVI Adapter mit dem MacBook Air. Der Winzling soll schließlich mein einziger Rechner sein (mal vom Spiele-PC unterm Tisch abgesehen), das Potenzial hat er dazu!

Der Arbeitsalltag

Das Air wurde von mir ohne Gnade rangenommen und wurde dadurch oft an seine Grenzen gebracht. Der Lüfter springt bei schweren Arbeiten des öfteren an und wird dabei zwar nicht laut, das Geräusch stört aber trotzdem etwas. Meine Kollegen im Büro konnten anfangs das Geräusch nicht genau identifizieren und meinten, ein Radio rausche. Genau so lässt sich das Lüftergeräusch auch am besten beschreiben.

Zur Zeit arbeite ich sehr viel mit Xcode und Fireworks. Beide Programme laufen komplett zufriedenstellend auf dem MacBook Air. Aufwändige grafische Arbeiten sollte man trotzdem auf einem iMac verrichten, da das MacBook Air bei vielen Pixeln schon oft beginnt laut zu lüften. Für meinen Arbeitsalltag ist es aber perfekt!

Was mir negativ auffiel, ist, dass Googles Chrome beim Srollen seit Lion stark ruckelt (am MacBook Air zumindest). Auf meinem MacBook Pro hatte ich das Problem nicht. Aus diesem Grund verwende ich nun Safari, welcher sich mit dem Touchpad auch um Welten besser bedienen lässt: Er unterstützt die selben Gesten wie Mobile Safari. Das heißt, dass man in Artikel hinein-/hinauszoomen kann, wie unter iOS. Ebenfalls kann man mit Wischgesten in seiner Webhistorie vor und zurück gehen. Nett!

Flash Videos konnten übrigens im Vollbildmodus nur mit starkem Ruckeln wiedergegeben werden. Dieses Problem ist wahrscheinlich auf die Grafikkarte zurückzuführen, welche leider nur etwa zwei Drittel so schnell ist, wie die NVIDIA Grafikkarte vom Vorgängermodell. Auch dieses Problem ließ sich durch ein Plugin namens “Click2Flash” im Safari beheben. Außerdem: Wer braucht schon Flash? ;-).

Der Akku hält richtig lange: Einen FH Tag hält das MacBook Air ohne Zwischenladung ohne Probleme durch, was oft länger als 6 Stunden sein kann. Auch während der Arbeit (Xcode, Internet, Fireworks, …) läuft das Air länger als 4 Stunden.

Das Fazit

Das MacBook Air ist der ideale Begleiter für den alltäglichen Gebraucht. Sei es in der Arbeit oder privat: durch das leichte Gewicht kann - und sollte - man es überall hin mitnehmen. Der Akku hält sehr lang, was das Arbeiten ohne Steckdose für bis zu mehr als 6 Stunden ermöglicht. Wer aber ein Gerät zum Spielen sucht, ist hier komplett an der falschen Stelle. Für mich und meine Arbeit ist es der ideale mobile Rechner und ich kann ihn nur wärmstens Empfehlen, wenn man mit den erwähnten Einschränkungen leben kann.

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