Mein Sonos Setup

Mein aktuelles Audiosetup realisiert mit dem Lautsprechersystem von Sonos

Artikelbild

Als ich 2012 in meine Wohnung gezogen bin, hatte ich einen Traum. Einen Traum vom kabelfreien Wohnzimmer, wo alle Medien per Streaming an die gewünschten Endgeräte übertragen werden können. Kein Umstecken von Datenträgern, kein langwieriges Einrichten von Netzwerklaufwerken. Jeder der sich mit dieser Thematik bereits beschäftigt hat weiß, dass dies selbst im Jahr 2014 kein einfaches Unterfangen ist. Es gibt zu viele Hersteller mit zu vielen unterschiedlichen Ansätzen, um dieses (Luxus-) Problem zu lösen.

In diesem Artikel möchte ich euch meine Entscheidungsfindung und Lösung zum Thema Audio-Streaming präsentieren.

Der Wohl flexibelste und billigste Weg wäre der über Bluetooth gewesen. Aber so ganz wollte mir die Lösung über Bluetooth nicht gefallen. Habe ich doch in den vergangenen Jahren zu viele negative Erfahrungen mit Bluetooth gemacht. Zum Glück hat diese Technologie in den letzten Jahren stark aufgeholt. Der bittere Beigeschmack bleibt aber bestehen. Auch war das Angebot an optisch schönen Lösungen nicht wirklich gegeben.

Ein anderer Weg wäre für mich der über Apples AirPlay gewesen. Aber auch darauf wollte ich mich nicht einlassen. Mehrere hundert Euro für ein System auszugeben, was großteils nur durch die AirPlay Funktion seinen Zweck erfüllt, war mir dann auch wieder nicht recht. Was ist, wenn ich doch in Zukunft auf eine andere Form des Streamings wechseln möchte?

Schlussendlich bin ich über den Podcast Bits und so auf das Audiosystem von Sonos gestoßen, welches meine (nicht ganz so niedrigen) Ansprüche an ein Audiosystem erfüllt.

Allgemein

Das modulare Audiosystem von Sonos verbindet frei stehende Lautsprecher per W-Lan miteinander, welche über die Sonos App konfiguriert und mit Audiomaterial versorgt werden können. Das geniale daran ist, dass sich die Lautsprecher zu Gruppen oder Stereopaaren zusammengefasst lassen. Diese geben das Audiosignal ohne Verzögerung wieder, egal wie weit diese im Haus verteilt sind. Auch die Lautstärke kann pro Lautsprecher einzeln geregelt werden. Selbstverständlich kann auch jeder Lautsprecher sein eigenes Audiosignal ausgeben, wenn man das denn möchte. So kann im Arbeitszimmer eine andere Musik gespielt werden, als in der Küche oder im Wohnzimmer.

Was ist aber, wenn man Musik nicht über die Sonos Applikation wiedergeben sondern bestehendes Audioequipment nutzen möchte? Für diesen Fall stellt Sonos einen Aux-In Eingang bei der größeren Play:5 zu Verfügung oder man kann den Weg über die CONNECT-Serie gehen. Auch hier wird das Audiosignal zeitgleich über alle Lautsprecher übertragen, auch wenn der Eingang einer einzelnen Komponente verwendet wird.

Mein Setup

Da meine Wohnung nur aus zwei Zimmern besteht, begnüge ich mich im Wohnzimmer mit der Play:5 und im Schlafzimmer mit der überraschend guten Play:1. Als ich 2013 die Play:1 gekauft habe geschenkt bekam, war eine kostenlose Bridge dabei. Diese wurde damals noch benötigt, um die Lautsprecher per W-Lan zu versorgen. Mittlerweile ist diese nur mehr bei einem schlechten Netzwerk notwendig. Seit dem letzten Update verbinden sich die Geräte automatisch per W-Lan oder über normales Lan.

Im Wonhzimmer tront die kompakte und schicke Play:5. Verbunden ist sie über Lan mit meinem Netzwerk. Im Schlafzimmer wird die kleine Play:1 nur mit Strom versorgt. Die Verbindung baut sie über W-Lan auf. Sehr praktisch!

Über die Sonos App fürs iPhone habe ich das System in wenigen Sekunden aufgesetzt:

  • Man startet die App
  • Man drückt auf jedem Lautsprecher im Netzwerk einmalig einen kleinen Schalter zum Verbinden
  • Los gehts!

Meine Lautsprecher wurden innerhalb der Sonos-App noch logisch in zwei Räume aufgeteilt. Dadurch kann ich im Wohnzimmer andere Musik spielen, als im Schlafzimmer. Da trotzdem aus beiden Lautsprechern meistens die gleiche Musik schallen soll, habe ich sie innerhalb der App zu einer Gruppe zusammengefasst, welche einen Audiostrom zeitgleich auf beiden Lautsprechern erlaubt.

Sonos App

Das Herzstück des Systems stellt die Sonos App dar. Mit ihr können die Lautsprecher schlussendlich mit Audiomaterial versorgt werden.

Folgende Funktionen bietet die App:

  • Streaming von lokaler Musik oder Musik aus einer gemeinsamen Bibliothek im Netzwerk
  • Streaming von Radio dank tunein Integration
  • Umschalten auf Line-In
  • Streaming von sehr vielen unterschiedlichen Streaminganbietern, wie Spotify oder Rdio. Hier gehts zur Übersicht aller Dienste
  • Weckfunktion

Im Gegensatz zum Bluetooth-Streaming, wo das streamende Gerät permanent eingeschaltet sein muss, übernimmt diese Aufgabe das Lautsprechersystem selber. Über die App kommen lediglich die Anweisungen, was gehört werden soll. Das System verbindet sich im Hintergrund automatisch mit der gewünschten Quelle und beginnt die Wiedergabe. Die App kann somit jederzeit beendet werden. Noch dazu kann das Gerät, welches die Anweisungen an das Sonos-System gibt gewechselt werden. Sitze ich zum Beispiel mit meinem Laptop am Arbeitsplatz, kann ich über die Desktop-App genauso den aktuell wiedergegebenen Titel einsehen, die Lautstärke anpassen oder den Stream ändern wie auf meinem iPhone oder iPad. Alles ist immer synchron.

Sonos im Alltag

Mein Tag beginnt meist damit, dass ich von einem bösen Wecker aus dem Schlaf gerissen werde. Dank Sonos wird dieses schlimme Erlebnis durch die tolle Weckfunktion entschärft. Nun lasse ich mich mit meinen Lieblingstiteln oder Radiosender meiner Wahl wecken. Selbst an so große Kleinigkeiten, wie das langsame Anheben der Lautstärke des Wecktons haben die Entwickler bei Sonos gedacht.

Der Klang der beiden Lautsprecher (Play:1 und Play:5) ist top. Satte (nicht zu stark übertriebene) Bässe und feine, kristallklare Höhen lassen jedes Genre ausgezeichnet gut klingen. Selbst die kleine Play:1 hat genug Kraft, um einen ganzen Raum in ausgezeichneter Qualität zu beschallen.

Zu späterer Stunde genieße ich gerne meine Musik über Spotify (selbstverständlich über die höchste Audioqualitätsstufe). Wie gesagt, alles soll gestreamt werden. Die Intergration von Spotify in die Sonos App ist in Ordnung, aber entspricht leider nicht meinen Ansprüchen. Zu fummelig ist die Suche und ich vermisse das gute Handling der originalen App. Leider fehlt die Funktion des Künstlerradios komplett. Noch dazu höre ich gerne Podcasts, welche auch nicht ohne Umwege über das Sonos-System wiedergegeben werden können. Meine Lösung für das Problem ist der Weg über den Aux-Eingang.

Aux-In und AirPlay

Über den Aux-Eingang kann jede beliebige Audioquelle mit dem Sonos-System verbunden werden. Auch wenn der Eingang nur an der Play:5 vorhanden ist, kann das Signal beliebig an andere Lautsprecher weitergereicht werden. Der Eingang dient praktisch nur als “Zugang” zum Sonos-System.

Hier kann man nun einen Bluetooth- oder wie in meinem Fall einen AirPlay-Empfänger im Form einer AirPort Express verbinden.

Sobald ich das Audiosignal über AirPlay an meine Airport Express weiterreiche beginnt das Audiosystem automatisch die Wiedergabe. Dadurch kann ich die ausgezeichnete Spotify-App direkt verwenden, anstatt auf Sonos eigene Lösung zu setzen. Das einzige Problem an der Sache ist, dass nun zwei Apps in die Steuerung meines Audiosystems involviert sind. Die Lautstärke kann von Spotify und von Sonos reguliert werden. Nicht schön, aber damit kann ich leben.

Was ich also noch etwas störend empfinde, ist die große zeitliche Verzögerung von etwa 2-3 Sekunden, wenn über AirPlay gestreamt wird. Das macht mein Setup für die Wiedergabe von TV- oder Computerspieltönen unbrauchbar. Das stellt für mich aber kein großes Problem dar, da ich das Sonos System ausschließlich für den Musikgenuß und Podcasts verwende.

Zusammenfassung

Mein eifriges Vorhaben Musik und Video zuhause nur mehr zu streamen wurde dank des Sonos Systems einen Schritt weiter nach vorne bewegt. Die einfache Einrichtung, die saubere Verarbeitung der Komponenten, das schlichte Design und die ausgezeichnete Tonqualität waren sofort überzeugend für mich. Preislich liegt das System in einem durchaus fairen Bereich. Wer also nach einer modularen Audio-Streaming-Lösung sucht, wird mit Sonos bestimmt seine Freude haben.

Feedback